September 3, 2023

Sichern Sie die Zukunft Ihres Unternehmens mit Employee Experience Programmen

Employee Experience nach der Pandemie und in der Zukunft. Wir sprechen über das neue Verhältnis zur Arbeit sowie gegenüber Mitarbeiter:innen und die Zukunft der Employee Experience.

Die Employee Experience war schon vor der Pandemie ein Thema, welches durch diese eine starke neue Gewichtung erfahren hat. Vielen Mitarbeiter:innen kommt die neue Flexibilität sehr entgegen und ein Hybrid-Modell zwischen Homeoffice und der Arbeit vor Ort ist nicht mehr wegzudenken. Wie Sie erfolgreich die Employee Experience in Ihrem Unternehmen gestalten, erfahren Sie in diesem Artikel.

Sie interessieren sich auch für die digitale Transformation? In unserer Serie “Digitalisierung 2021” entdecken Sie die Auswirkungen und Chancen der digitalen Transformation in unterschiedlichen Abteilungen und Bereichen eines Unternehmens.


Talentierte Mitarbeiter:innen waren schon immer das wichtigste Asset eines Unternehmens. Doch oftmals fehlt es an entsprechender Wertschätzung. Die aktuelle Pandemie hat viele Arbeiternehmer:innen in eine Sinnkrise gestürzt, die in den Vereinigten Staaten zu der “Great Resignation” geführt hat. Also eine massive Kündigungswelle im gesamten Arbeitsmarkt, die in den Monaten zwischen Mai und September 2021 über 20 Millionen Arbeitnehmer:innen ihren Job kündigen ließ.

Dieser Trend ist noch nicht in Europa angekommen, aber die jährliche Jobstudie des Beratungsunternehmens Ernst & Young zeigt auf, dass fast die Hälfte der Beschäftigten Interesse an einem Arbeitgeberwechsel haben. Unternehmen kommen solche Jobwechsel häufig teuer zu stehen. Umso mehr gilt es, seine Talente durch eine großartige Mitarbeitererfahrung (Employee Experience) zu halten.


Was ist Employee Experience?

Die Employee Experience beschreibt die Erfahrung und das Erlebnis für Arbeiternehmer:innen am Arbeitsplatz und im Unternehmen. Ähnlich wie beim Talentmanagement sollen Mitarbeiter:innen motiviert werden, langfristig im Unternehmen zu bleiben. Dazu ergreifen Organisationen Maßnahmen, die sicherstellen, dass ihre Beschäftigten gerne zur Arbeit gehen.

Die Personalabteilung war seit jeher für die unterschiedlichen Bereiche der Employee Experience zuständig: Lohn, Sozialleistungen, Weiterbildung,  Karriereentwicklung, Mitarbeiterengagement und Unternehmenskultur. Oftmals wurden die Bereiche getrennt voneinander behandelt, auch wenn es alles unter dem Dach der Personalabteilung angesiedelt war. Doch in Zukunft wird die Employee Experience holistisch betrachtet und kann dadurch besser gehandhabt werden.

Dieser Ansatz passt auch in die Erwartungshaltung von zukünftigen Beschäftigten. Diese sind interessiert, wie sinnstiftend eine Beschäftigung ist, welche Weiterbildungsmöglichkeiten es gibt und ob sie in dem neuen Arbeitsumfeld respektvoll und fair behandelt werden.


Warum ist Employee Experience wichtig?

Denn nicht nur jede:r Arbeitnehmer:in, sondern schlichtweg jeder Mensch möchte sich anerkannt, geschätzt und gewürdigt für seine erbrachte Arbeit fühlen. Dabei möchte sich niemand “unsichtbar” oder als anonymes Rädchen einer Arbeitsmaschinerie fühlen, denn so würde die persönliche Sinnhaftigkeit verloren gehen. Beschäftigte wollen ihrem Management vertrauen können, genauso wie die Führungsebene ihren Beschäftigten vertrauen will. Dafür muss ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, das all diese Aspekte berücksichtigt und vor allem auch fördert.

Reduzierung der Mitarbeiterfluktuation

Sonst ziehen mögliche Talente ganz im Geiste der “Great Resignation” weiter. Und im schlechtesten Falle zur Konkurrenz. Sind die Arbeitnehmer:innen engagiert und motiviert, sind sie wenig geneigt, diesen Zustand zu ändern.

Höhere Produktivität

Gleichzeitig wirkt sich dieses motivierte und emotional stärker aufgeladene Moment auch positiv auf die Produktivität aus. Beschäftigte werden bessere und effizientere Wege finden, ihre Aufgaben zu erfüllen und auch ihren Arbeitsalltag zu gestalten.

Bessere Zusammenarbeit im Team

Begeisterte Mitarbeiter:innen sehen sich auch weniger im Konkurrenzumfeld und sind dadurch in der Lage, ihr Wissen bedenkenlos mit anderen im Unternehmen zu teilen. Dadurch entsteht eine Wissenskultur und ein gesunder Nährboden für Innovationen, denn das Wissen fließt hier schnell und häufig untereinander.

Genauso verändert es auch die Art und Dynamik von Meetings, da häufig Ideen im Vorfeld gereift sind oder sich die betreffenden Personen bereits ausgetauscht haben.

Höhere Employee Experience bedeutet höhere Customer Experience

Die Mitarbeitererfahrung steht ebenfalls in direktem Zusammenhang mit der Customer Experience (Kundenerfahrung). Wenn man die Customer Experience verbessern will, sollte man zuerst die Herausforderungen der Mitarbeiter:innen angehen.


(Abb 1: Rethinking the Employee Experience in the New World of Work)

 

Denn engagierte Mitarbeiter:innen schaffen durch das stärkere Interesse an den unternehmenseigenen Produkten und Dienstleistungen ein wesentlich besseres Kundenerlebnis. Haben Kund:innen ein Problem, sind die Beschäftigten motiviert, dieses zu lösen. Auch der Stressfaktor sinkt und dadurch sind Mitarbeiter:innen besser in der Lage, kreative Lösungswegen zu finden. Und diese wiederum vereinfachen den gesamten Kundenservice-Prozess, was das Empfinden der Arbeit ebenfalls als wesentlich positiver erscheinen lässt. Im besten Fall wird hier eine stetige Aufwärtsspirale der Motivation erzeugt.

Attraktivität für Talente steigt

Ein solches Arbeitsumfeld ist nicht nur für Kund:innen vorteilhaft. Spricht sich erst mal herum, was das Unternehmen für ein attraktiver Arbeitgeber ist, wird das die Aufmerksamkeit von ausgezeichneten Bewerber:innen auf sich ziehen. Die besten Kandidat:innen möchten entsprechend bei den besten Unternehmen vorsprechen.

Diese Bewerber:innen werden sich im Vorfeld informieren und sich ggf. sogar an aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter:innen wenden, um alles über die Organisation und das Arbeitsklima zu erfahren. In diesem Fall gibt es kein besseres Vorgehen, als engagierte Mitarbeiter:innen über die Firma berichten zu lassen.


Was ist der Employee Experience Lifecycle?

Der Employee Experience Lifecycle bezeichnet den gesamten Lebenszyklus eines Beschäftigten in einem Unternehmen. Also vom Recruiting und der Einstellung über persönliche Entwicklung bis zum Ausscheiden aus dem Unternehmen.


(Abb. 2: The Social Workplace)


Die Phasen des Mitarbeiterlebenszyklus sind:

  1. Anwerbung (Attraction)
  2. Rekrutierung (Recruitment)
  3. Onboarding
  4. Entwicklung (Development)
  5. Bindung (Retention)
  6. Trennung (Separation)

All diese Phasen können dazu dienen, das Mitarbeiterengagement zu fördern. Selbst bei der Trennung von Mitarbeiter:innen können diese weiterhin als Alumni für ein Unternehmen nützlich sein. Vorausgesetzt, die beiden Parteien sind im Guten auseinandergegangen. Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Phasen ein und wie sie positiv für die Employee Experience genutzt werden können.


Strategien, um die Employee Experience zu verbessern

Anwerbung

In der ersten Phase des Zyklus geht es um die Mitarbeiterakquise, also die Anwerbung möglichst großartiger Talente für Ihr Unternehmen. Unabhängig wie stark Ihre Produkte und Dienstleistungen sind, ohne die Gewinnung (und Bindung) von herausragenden Mitarbeiter:innen ist eine Organisation auf Dauer nicht konkurrenzfähig. Deswegen ist diese Phase einer der wichtigsten Aspekte für die Wachstumsstrategie eines Unternehmens.

Wie wir bereits geschrieben haben, hilft ein Ruf einer großartigen Firmenkultur bei der Anziehung von Talenten. Dabei sind die Beschäftigten die besten und überzeugendsten Werbeträger, denn diese agieren als treue Fans, wenn eine solche Kultur vorhanden ist.

Ebenfalls wirken im klassischen Sinne attraktive Leistungen und Gehälter wie ein Talentmagnet. Mit der richtigen Kombination aus einer wettbewerbsfähigen Vergütung und Leistungen, die auf eine hohe Resonanz treffen, können Unternehmen effizient agieren, ohne gegenseitig die Gehälter auf die Spitze zu treiben. Finden Sie heraus, welche Leistungen Ihre Belegschaft in Ihrem Bereich als besonders förderlich empfindet und bieten Sie mehr davon an.

Rekrutierung

Bei der Rekrutierung geht eine Organisation aktiv auf Bewerber:innen zu.  Herausragende Rekrutierungskonzepte bieten diesen ein optimales Erlebnis, unterstützten die Zusammenarbeit bei der Einstellung anhand klar zu folgender Kriterien und Prozesse und verbessern den Rekrutierungsprozess über die Zeit.  

Eine der besten Strategien beim Recruiting sind Empfehlungen von den eigenen Mitarbeiter:innen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese andere Personen kennen, die auf die offene Stelle einwandfrei passen. Weiterhin können die Mitarbeiter:innen auch bei der Ermittlung der optimalen Anforderungen helfen. Denn eine vage Stellenbeschreibung verringert die Chance, die passenden Kandidat:innen für eine Position zu erwerben.

Alles zusammengenommen erzeugt ein starkes und präzises Bild bei potenziellen Bewerber:innen, die die Professionalität der Organisation schon im Vorfeld spüren und damit eine positive Erfahrung vermittelt bekommen.

Onboarding

Als Nächstes folgt das sogenannte Onboarding, also die Einarbeitungsphase. Diese Phase ist entscheidend dafür, dass sich Ihre neuen Mitarbeiter:innen möglichst schnell und reibungslos an die organisatorische Umgebung und die Leistungsanforderungen gewöhnen. Hier geht es um Ansichten, Fähigkeiten, Kenntnisse und Verhaltensweisen, die für die betreffende Position erforderlich sind, um effektiv zu arbeiten.

Der erste Tag sollte etwas Besonderes sein und direkt positiv verknüpft werden bei Neuankömmlingen. Das kann z. B. eine Einladung zum Essen sein. Finden Sie Wege, um neue Mitarbeiter:innen herzlich zu begrüßen. Weiterhin sollten die Werte und Vision der Organisation besprochen werden. Ein wichtiger Bestandteil ist davon auch, welche Bedeutung die neuen Mitarbeiter:innen für die Erreichung dieser Werte und Vision haben. Das erzeugt ein Gefühl von Wertschätzung.

Weiterhin sollten regelmäßige Folgegespräche als Meilensteine gesetzt werden. Das Onboarding ist der Startschuss für regelmäßige persönliche Treffen, in denen geschaut wird, wie sich die Mitarbeiter:innen zurechtfinden, welche Herausforderungen sie haben und ob die Integration in das Team klappt.

Entwicklung (Development)

In dieser Phase des Employee Experience Lifecycles geht es um die Mitarbeiterentwicklung. Hier wird die berufliche Entwicklung konsequent gefördert sowie Fähigkeiten entwickelt, die den zukünftigen Karriereweg innerhalb der Organisation aufzeigen lassen.

Von Weiterbildungen und Lernangeboten profitieren beide Seiten. Deswegen sollten reichlich relevante Angebote für Mitarbeiter:innen vorhanden sein. Da viele Angebote rein virtuell verfügbar sind, ist das kein Fass ohne Boden. Dabei ist die höchste Motivation die intrinsische. Ermutigen Sie Ihre Beschäftigten und schaffen Sie eine Lernkultur, um Motivation und Freiwilligkeit in diesem Bereich zu erhöhen.

Belohnen Sie in diesem Zuge auch diejenigen, die in ihrer Freizeit lernen. Lassen Sie sie auch hier von Ihrer Wertschätzung wissen.

Bindung (Retention)

Die fünfte Phase des Zyklus ist die Phase der Mitarbeiterbindung. Natürlich wollen Sie die besten Mitarbeiter:innen halten und diese Phase konzentriert sich genau darauf. Die Unternehmenskultur spielt hier eine entscheidende Rolle und genauso, ob sich die Beschäftigten in dem Team oder der entsprechenden Position glücklich und im richtigen Maße gefordert fühlen.

Das Fundament bilden gute Beziehungen zu den Mitarbeiter:innen. Das bedeutet der Aufbau und die Pflege einer ehrlichen, offenen und respektvollen Beziehung. Denn diese entscheidet in hohem Maße darüber, ob Menschen motiviert sind, in der Organisation zu bleiben oder nicht.

Weiterhin ist es wichtig, zu wissen, was Ihre Beschäftigen darüber hinaus motiviert und was sie antreibt. Jede Persönlichkeit hat ihren eigenen Antrieb. Werden diese individuell berücksichtigt, steigt die Loyalität dem Unternehmen gegenüber zusätzlich.

Trennung (Separation)

Die finale Phase vom Employee Experience Lifecycle ist das Ausscheiden aus dem Unternehmen. Gründe dafür können der Eintritt in den Ruhestand, eine neue Beschäftigung oder auch persönliche Motive sein. Hierbei ist es wichtig, die Trennungsphase genauso wichtig wie den Einstellungsprozess zu nehmen. Denn dieser Umstand hat auch Auswirkungen auf die Kolleg:innen oder Teammitglieder.

Es ist wichtig, zu verstehen, was der tatsächliche Grund für die Kündigung ist. Dieser kann abweichen von dem “offiziellen” Grund. An dieser Stelle ist es Zeit, nach einem ehrlichen Feedback zu fragen. Ein Austrittsgespräch ist die beste Gelegenheit, um eine ehrliche Meinung über die Arbeit in dem Unternehmen zu erhalten. Nutzen Sie diese Einsichten, um ggf. Trennungen in der Zukunft zu vermeiden.



Employee Experience Software und Plattformen

Anhand der vielen Phasen des Employee Experience Lifecycles wird offensichtlich, dass für eine erfolgreiche Employee Experience eine Menge zu tun ist aufseiten der Unternehmen. Einige Softwarehersteller haben sich dieser Herausforderung gewidmet und Lösungen für einzelne oder mehreren Phasen sowie den gesamten Zyklus entwickelt. Wir stellen fünf Anbieter vor:

Staffbase

Staffbase ist eine Employee Experience-Lösung, die sich auf Mitarbeiter:innen, Inhalte und Kommunikation konzentriert und nahtlos mit Microsoft 365 zusammenarbeitet. Dank der integrierten Umfragen ist es einfach, das Engagement der Beschäftigten zu messen und eine großartige Unternehmenskultur zu schaffen.

LumApps

LumApps ist eine Plattform für Employee Experience in verschiedenen Abteilungen und hilft Ihnen dabei, Ihre Mitarbeiter:innen zu engagieren.

Typelane

Typelane ist ebenfalls eine Plattform, die den gesamten Lebenszyklus von Mitarbeitenden abdeckt - besonders Onboarding, Offboarding und eine digitale sowie moderne Mitarbeitererfahrung.

Mercer

Mercer Allegro ist eine Pulsumfrage-Plattform für Enhanced Employee Experience. Stellen Sie sich eine strategische Plattform für Mitarbeiterbefragungen vor, die Ihnen hilft, Ihre Unternehmensleistung zu steigern.

Oracle Journeys

Auch Oracle hat seine Plattform für Mitarbeitererlebnisse vorgestellt - Oracle Journeys. Dabei handelt es sich um eine End-to-End-Anwendung für das Personalwesen, die häufig von großen Unternehmen mit mehr als 100.000 Mitarbeitenden eingesetzt wird.


Fazit

Employee Experience Software und Plattformen sind äußerst hilfreiche und effiziente Mittel, um die Erfahrung ihrer Mitarbeiter:innen hervorragend zu gestalten. Doch bei all der Digitalisierung ist eine Sache noch wichtiger. Und diese hat sich seit Anbeginn der Zeit nicht verändert: ein ehrliche und respektvolle Beziehung untereinander.

Employee Experience nach der Pandemie und in der Zukunft. Wir sprechen über das neue Verhältnis zur Arbeit sowie gegenüber Mitarbeiter:innen und die Zukunft der Employee Experience.
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