December 11, 2023

Blended Learning, Lernkultur und Learning and Development: Bausteine der Organisation der Zukunft

In diesem ersten Artikel unserer Serie „Learning and Development 2024“ gehen wir der Notwendigkeit des Lernens im Unternehmenskontext auf den Grund.

Dies ist der erste Teil unserer Serie „Learning and Development 2024“. Hier gehen wir der Notwendigkeit des Lernens im Unternehmenskontext auf den Grund. Also Corporate Learning, Learning and Development (L&D), Blended Learning, selbstgesteuertes Lernen, Learning Development – die ganze Bandbreite einer Lernkultur.
Weiterhin untersuchen wir, welche Chancen und Möglichkeiten das Thema in Bezug auf den Fachkräftemangel und Kompetenzlücken bietet und was es für das Employee Engagement, Employee Wellbeing, die Unternehmenskultur und das Employer Branding bedeutet.

Drei Faktoren sind ausschlaggebend für den zukünftigen Erfolg eines Unternehmens: Blended Learning (integriertes Lernen), eine robuste Lernkultur und strategische Lern- und Entwicklungsinitiativen ("Learning and Development", L&D). Blended Learning, eine einzigartige Verschmelzung traditioneller und digitaler Methoden, fördert Flexibilität, Personalisierung und eine fesselnde Lernerfahrung. Eine florierende Lernkultur ist eine, in der kontinuierliches Lernen nicht nur gefördert, sondern in der DNA der Organisation verankert ist. Schließlich stellen gezielte Lern- und Entwicklungsaktivitäten sicher, dass die Beschäftigten mit den Fähigkeiten und dem Wissen ausgestattet sind, die den Erfolg des Unternehmens ausmachen. Zusammen bilden diese Komponenten einen Dreiklang, der die lernende Organisation der Zukunft ausmacht.

Blended Learning im Unternehmenskontext

In der sich rasch wandelnden Unternehmenswelt entwickelt sich das integrierte Lernen oder Blended Learning zu einem wichtigen Schulungsmodell, das die Zuverlässigkeit traditioneller Präsenzschulungen nahtlos mit der Flexibilität des Online-Lernens verbindet. Dieser Ansatz fördert ein vielseitiges und dynamisches Lernumfeld, das unterschiedliche Lernstile und -geschwindigkeiten berücksichtigt, die für die Erfüllung der diversen Bedürfnisse der heutigen Arbeitnehmenden von grundlegender Bedeutung sind. Blended Learning ist eine Kombination von Präsenz-Lernen (vor Ort und von Angesicht zu Angesicht) und E-Learning (Online Lernen oder auch Learning Apps).

Mit seinem anpassungsfähigen Rahmen steht Blended Learning an der Spitze der Innovation in der betrieblichen Weiterbildung und bietet Lösungen, um Kompetenzlücken zu überbrücken und eine qualifiziertere und anpassungsfähigere Belegschaft zu schaffen. Und es ist auch ein besonders wirkungsvolles Instrument, um dem kritischen Fachkräftemangel auf dem aktuellen Arbeitsmarkt zu begegnen. Durch individuelle Lernpfade und ein größeres Angebot an Ressourcen ermöglicht Blended Learning den Angestellten, wichtige Fähigkeiten gezielt zu entwickeln und zu schärfen. Dadurch werden nicht nur die individuellen Fähigkeiten verbessert, sondern auch die sich wandelnden Anforderungen der verschiedenen Branchen erfüllt – daher wird es zu einem unverzichtbaren Instrument in der heutigen und zukünftigen Wirtschaft.

Die Rolle einer Lernkultur in Unternehmen

Herzstück von Lernen und Entwicklung ist die Pflege einer robusten Lernkultur in Organisationen. Diese Kultur, die sich durch ein ständiges Streben nach Wissen und Verbesserung der Fähigkeiten auszeichnet, begrüßt nicht nur die Vorteile von Methoden des Blended Learning, sondern verstärkt diese auch. In einem solchen Umfeld werden die Beschäftigten ermutigt, zu erforschen, zu experimentieren und zu wachsen, so dass das Lernen zu einem festen Bestandteil ihrer beruflichen Entwicklung wird.

Eine ausgeprägte Kultur des Lernens trägt außerdem dazu bei, Spitzenkräfte zu gewinnen und zu halten. Die Arbeitskräfte von heute, vor allem die jüngeren Generationen, legen Wert auf Möglichkeiten zum persönlichen und fachlichen Wachstum. Unternehmen, die sich für das Lernen engagieren, ziehen mit größerer Wahrscheinlichkeit ehrgeizige, vorausschauende Menschen an. Außerdem steigert ein Arbeitsplatz, der das Lernen in den Mittelpunkt stellt, die Zufriedenheit der Beschäftigten (Employee Experience) sowie das Employee Engagement, indem es das Gefühl von Fortschritt und Leistung verstärkt.

Beschäftigte, die an Programmen zum Blended Learning teilnehmen, entwickeln oft eine tiefere Bindung zu ihrem Unternehmen und sehen es als Partner für ihre berufliche Entwicklung. Diese Bindung ist nicht nur für die Employee Retention und das Employee Wellbeing entscheidend, sondern auch für den Aufbau einer Belegschaft, die vielseitig und anpassungsfähig ist und sich auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet.

Die Integration von Blended Learning in eine Lernkultur geht über den unmittelbaren Erwerb von Fähigkeiten hinaus – es legt vielmehr den Grundstein für eine ganzheitliche Entwicklungsstrategie. Eine solche Strategie befasst sich nicht nur mit aktuellen Kompetenzen, sondern antizipiert auch künftige Bedürfnisse und geht nahtlos in das nächste Kapitel der Integration von Blended Learning in Lern- und Entwicklungsstrategien über.

Integration von Blended Learning in Lern- und Entwicklungsstrategien

Die Integration von Blended Learning in das Learning and Development-Konzept (L&D) einer Organisation ist ein strategischer Schritt hin zu einem innovativeren, flexibleren und effektiveren Ansatz für die Personalentwicklung. Diese Integration beginnt damit, dass Blended-Learning-Initiativen auf die übergeordneten Ziele der Organisation abgestimmt werden, um sicherzustellen, dass jedes Programm einen sinnvollen Beitrag zum individuellen Wachstum und zu den Unternehmenszielen leistet.

Für die Entwicklung zukünftiger Führungskräfte bietet Blended Learning einen vielseitigen Ansatz. Es verbindet Führungstheorien mit praktischen Anwendungen aus der Praxis und ermöglicht es aufstrebenden Führungskräften, in einem sicheren und dennoch herausfordernden Umfeld zu experimentieren, zu reflektieren und zu lernen. Diese Methode vermittelt nicht nur wichtige Führungsfähigkeiten, sondern fördert auch eine Haltung des kontinuierlichen Lernens, die für die Führung in einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld entscheidend ist.

Darüber hinaus dient Blended Learning als Katalysator für Innovationen in Organisationen. Indem es die Beschäftigten mit verschiedenen Lernmodalitäten und -perspektiven konfrontiert, fördert es kreative Problemlösungen und kritisches Denken – Fähigkeiten, die für Innovationen unerlässlich sind. Beschäftigte, die am integrierten Lernen teilnehmen, sind oft besser in der Lage, Herausforderungen mit einer neuen Perspektive anzugehen, Veränderungen voranzutreiben und zu den Innovationsbemühungen der Organisation beizutragen.

Wenn Organisationen Blended Learning in ihre L&D-Strategien einbinden, schaffen sie einen fruchtbaren Boden für die Förderung von Führungskräften und Innovatoren, die für den langfristigen Erfolg wichtig sind. Dieser strategische Ansatz des Lernens bereitet die einzelnen Mitarbeitenden nicht nur auf ihre aktuellen Aufgaben vor, sondern befähigt sie auch, besser zu lernen und sich auf zukünftige Herausforderungen einzustellen – betrachten wir diesen Ansatz genauer im nächsten Kapitel.

Besseres Lernen durch kombinierte Methoden

Der Ansatz des Blended Learning unterstützt das Konzept, besser zu lernen, da es sich an verschiedene Lernstile und das Lerntempo anpasst. Diese Methode deckt sich mit den Erkenntnissen aus diesem McKinsey-Artikel, in dem betont wird, wie wichtig es ist, die eigenen Lernpräferenzen zu verstehen und zu nutzen. Das integrierte Lernen, das eine Mischung aus digitalem und persönlichem Lernen bietet, spricht ein breites Spektrum von Lernenden an und fördert ein inklusives Umfeld, in dem sich alle entfalten können.

Darüber hinaus geht es bei Vielfalt und Inklusion in den Lernmethoden nicht nur um Zugänglichkeit, sondern auch um die Bereitstellung diverser Perspektiven und Problemlösungsansätze. Diese Diversität bereichert das Lernen, macht es umfassender und spiegelt die realen Szenarien wider.

Je geschickter die Lernenden bei der Anwendung dieser vielfältigen Methoden werden, desto mehr lernen sie ihre Stärken und Verbesserungsmöglichkeiten kennen. Diese Selbsterkenntnis ist entscheidend für den Aufbau der "Grundbausteine" des effektiven Lernens und führt uns zum nächsten Kapitel, in dem wir diese fundamentalen Elemente näher betrachten.

Bausteine wirksamer Programme für Blended Learning

Effektive Programme für das Blended Learning beruhen auf mehreren grundlegenden Elementen. Erstens müssen sie die Lernenden in den Mittelpunkt stellen und auf die individuellen Lernstile und Bedürfnisse eingehen. Dazu gehört eine Mischung aus digitalen Tools und traditionellen Methoden, die Flexibilität und Zugänglichkeit bieten.

Zweitens sollten diese Programme an den Unternehmenszielen ausgerichtet sein, um sicherzustellen, dass das Lernen direkt zu den Geschäftsergebnissen beiträgt. Diese Ausrichtung stärkt die Employee Value Proposition (EVP), indem sie die Investition des Unternehmens in das Wachstum und die Entwicklung der Beschäftigten verdeutlicht.

Drittens: kontinuierliches Feedback und Bewertung sind entscheidend. Regelmäßige Check-ins und Bewertungen stellen sicher, dass die Lernziele erreicht werden und ermöglichen bei Bedarf Anpassungen.

Und schließlich ist es wichtig, eine Gemeinschaft von Lernenden zu fördern. Die Schaffung einer unterstützenden Lernumgebung fördert die Zusammenarbeit, den Wissensaustausch und das Zugehörigkeitsgefühl der Beschäftigten.

Indem sie sich auf diese Bausteine konzentrieren, fördern Blended Learning-Programme nicht nur effektives Lernen, sondern verbessern auch die EVP erheblich, was sie zu einem attraktiven Angebot für aktuelle und potenzielle Beschäftigte macht. Dieser strategische Ansatz zur Entwicklung und Zufriedenheit der Beschäftigten führt natürlich zu unserem nächsten Schwerpunkt: Kultivierung eines „Growth Mindset“ (ungefähr: Wachstumsmentalität) durch Blended Learning.

Ein Growth Mindset durch Blended Learning kultivieren

Blended Learning ist ein wirksames Instrument, um eine auf Wachstum ausgerichtete Denkweise zu kultivieren – eine wesentliche Eigenschaft für Anpassungsfähigkeit und Entwicklung in der schnelllebigen Welt von heute. Dieser Ansatz ermutigt die Lernenden, sich Herausforderungen zu stellen, aus Feedback zu lernen und angesichts von Hindernissen durchzuhalten. Die verschiedenen Methoden des Blended Learning sorgen dafür, dass die Lernenden mit diversen Situationen konfrontiert werden, was sie dazu anregt, Belastbarkeit und eine problemlösende Einstellung zu entwickeln.

Darüber hinaus wirkt sich ein durch Blended Learning gefördertes Wachstum direkt und erneut auf das Engagement der Beschäftigten für ein effektives People Management aus. Es schafft ein Arbeitsumfeld, in dem die Beschäftigten motiviert sind, zu lernen und zu wachsen, und in dem Führungskräfte in der Lage sind, diese Entwicklung zu unterstützen und zu fördern.

Diese Betonung der Anpassungsfähigkeit und des kontinuierlichen Lernens oder auch “lebenslangen Lernens” ist nicht nur für die individuelle Entwicklung von entscheidender Bedeutung, sondern spielt auch eine wichtige Rolle bei der Identifizierung und Beseitigung von Kompetenzlücken innerhalb von Organisationen, die im Mittelpunkt unseres nächsten Kapitels stehen. Nicht umsonst belegt das “lifelong learning” Position 5 der 2023 Top 10 Skills, aufgestellt vom Weltwirtschaftsforum (siehe Abb 1).

(Abb. 1: Top 10 der gefragtesten Fähigkeiten in 2023, Weltwirtschaftsforum)

Identifizierung und Behebung von Kompetenzlücken durch Blended Learning

Blended Learning ist besonders geeignet, um Kompetenzlücken in Organisationen zu erkennen und zu schließen. Seine flexible Natur ermöglicht die Bewertung der individuellen und organisatorischen Fähigkeiten und bietet maßgeschneiderte Lernpfade, um diese Lücken zu schließen. Neue Mitarbeitende können durch Onboarding 2.0-Strategien, die Blended Learning-Techniken einbeziehen, schnell auf den neuesten Stand gebracht werden, so dass sie von Anfang an produktiv und in die Unternehmenskultur integriert sind. Umgekehrt können diese Methoden auch im Offboarding eingesetzt werden, um Beschäftigte aus dem Unternehmen herauszuführen und sicherzustellen, dass sie das Unternehmen mit einer positiven Erfahrung verlassen und Sie eine starke Unternehmensmarke erhalten.

Konkret bedeutet das, digitale und persönliche Elemente zu kombinieren, um eine strukturierte und doch flexible Gestaltung zu erreichen. Weiterhin umfasst es das Bereitstellen von Informationen und Feedback über digitale Plattformen und die Durchführung von interaktiven Sitzungen für Exit-Interviews. Dieser strategische Ansatz für die Entwicklung von Fähigkeiten, vom Einstieg bis zum Ausstieg, bildet die Grundlage für unser nächstes Thema: Vorbereitung auf die Zukunft mit kritischen Fähigkeiten.

Vorbereiten auf die Zukunft: Kritische Fähigkeiten sichern durch L&D-Strategien

Mit Blick auf die Zukunft entwickeln sich die Anforderungen an bestimmte Fähigkeiten rasant weiter. Learning and Development-Strategien wie das Blended Learning sind entscheidend für die Vorbereitung von Einzelpersonen und Organisationen auf diese Anforderungen. Es bietet eine Plattform für das Lernen neuer Fähigkeiten, insbesondere derjenigen, die in einer digitalisierten Welt benötigt werden, wie Datenanalyse, digitale Kompetenz und Cybersicherheit.

Die Integration von KI, AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) in Blended Learning verbessert die Personalisierung und Wirksamkeit und macht das Lernen gleichzeitig zugänglicher und ansprechender. Dieser technologische Fortschritt stärkt nicht nur das Employer Branding, sondern erleichtert auch Remote Work und ermöglicht kontinuierliches Lernen unabhängig vom Standort.

Schlussfolgerung und Zukunftsausblick

Die Einbindung einer Kultur des Lernens in Organisationen spielt ganz klar eine zentrale Rolle. Sie schafft ein Umfeld, das kontinuierliche Verbesserungen und Innovationen fördert. Diese Kultur in Verbindung mit strategischen Lern- und Entwicklungsinitiativen fördert das Wachstum der Organisation, indem sie sicherstellt, dass die Fähigkeiten der Beschäftigten relevant und wettbewerbsfähig bleiben.

Blended Learning ist hierbei ein zentrales Element bei der Neugestaltung des Bildungsbereichs moderner Unternehmen. Es beseitigt nicht nur Kompetenzlücken, sondern steigert auch das Engagement der Beschäftigten und fördert Wachstum, das für Führungskräfte von morgen entscheidend ist. Dieser innovative Ansatz wird durch die strategische Integration von KI, AR und VR ergänzt, die sich nahtlos in die Dynamik von Remote Work einfügt und das Employer Branding verbessert, was seine Vielseitigkeit und Relevanz in der heutigen Unternehmenswelt unterstreicht.

Mit Blick auf die Zukunft verspricht Blended Learning, das sich mit fortschrittlicher Technologie und Personalisierung weiterentwickelt, die dynamischen Bedürfnisse der Arbeitskräfte und des Arbeitsplatzes zu erfüllen. Seine Integration mit einer robusten Lernkultur und umfassenden L&D-Strategien wird seine Bedeutung als Grundpfeiler für die Zukunft des Lernens und der Entwicklung von Organisationen weiter festigen.

In diesem ersten Artikel unserer Serie „Learning and Development 2024“ gehen wir der Notwendigkeit des Lernens im Unternehmenskontext auf den Grund.
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